Das sogenannte Sideloading ist eine Funktion, die esermöglicht, Apps außerhalb des offiziellen App Stores zu installieren. WerAndroid nutzt, kennt und liebt diese Funktion wahrscheinlich schon seit Jahren.Nun soll das Sideloading auch auf iOS verfügbar gemacht werden, jedoch nichtvollständig auf freiwilliger Basis durch Apple.
Beim Sideloading ist es vollkommen frei, von wo man die Appsbezieht. Einerseits können alternative App Stores genutzt werden, was vor allemdann wichtig ist, wenn bestimmte Apps im offiziellen Store nicht (mehr)verfügbar sind. Andererseits kann man auch Installationsdateien via Sideloadingdirekt als App auf dem Endgerät installieren. Diese Dateien können z.B. perE-Mail versendet werden.
Die Vorteile des Sideloadings sind offensichtlich und nichtnur für private Nutzer, sondern zudem für Unternehmen und Entwickler äußerstinteressant. So ermöglicht es, auch Apps zu nutzen und zu testen, die nicht denstrengen Richtlinien von Google entsprechen. Das Sideloading ermöglicht auchdas Umgehen von langwierigen Überprüfungsprozessen. Zusätzlich ist espotenziell kosteneffektiver, wenn man die Abgaben für die Bereitstellung in denoffiziellen Stores einspart.
Nun soll sich das Sideloading künftig nicht mehr allein aufAndroid beschränken, sondern auch auf iOS-Geräten verfügbar werden. So wirdApple mit einem Update in iOS 17 die Funktion diese einführen. Bislang warApple sehr restriktiv, wenn es um Anwendungen für iOS ging. Eine Installationvon Apps auf iPhone und iPad war nur aus dem App Store möglich. Als Grund fürdie restriktive Haltung führte Apple immer potenzielle Sicherheitsrisiken für Nutzer an. Die jetzige Öffnung des Betriebssystems ist jedoch nicht freiwillig, sondern eine Reaktion auf den DigitalMarkets Act (DMA) Europäischen Union vom 1. November 2022. Der DMA ergänzt das Wettbewerbsrecht und beschränkt das Marktrecht großerPlattformen in der EU.
Da die Auswirkungen des DMAs nur auf den europäischen Markt beschränkt sind, wird Apple das Sideloading unter iOS und iPad höchstwahrscheinlich auch nur auf den europäischen Markt erlauben. Dazu wird es eine für denbetroffenen Markt angepasste Version des Betriebssystems geben. Wie genauSideloading auf dem iPhone oder dem iPad dann funktionieren und wie Apple feststellen wird, dass es es sich um ein Gerät innerhalb des europäischen Marktes handelt, wird sicherst zeigen, wenn das Update zur Verfügung steht. Das wird voraussichtlich Ende2023 der Fall sein.